Schonwieder Davida: Verkochte Häuser| Stop 1: Den Haag & Amsterdam

Hallo!

• Dienstag, 08.07. •
Nachdem wir am Dienstag nach einer recht ruhigen und schläfrigen Zugfahrt (im übrigen passt diese Beschreibung bis jetzt auf alle Zugfahrten, besonders das schläfrig- sobald wir losrollen fallen mir die Augen zu wobei das auch etwas damit zu tun haben kann, dass wir bis jetzt nicht so direkt viel Zeit zum schlafen hatten) bei unseren wirklich netten Gastgebern in Den Haag angekommen waren, passierte nicht mehr wirklich viel. Ankommen, gut essen und dann noch kurz zur nahegelegenen Nordsee spazieren- das war allerdings echt schön da das Viertel, in dem wir wohnten aus vielen alten Backsteinhäusern besteht und zur Nordsee muss ich ja gar nichts sagen. Es nieselte zwar leicht, aber dafür waren wir allein am Strand und ließen uns das Haar vom Wind um die Ohren pusten. :)

• Mittwoch, 09.07. •
Es stand Amsterdam angucken auf dem Programm. Das hieß relativ früh aufstehen (zumindest für meine Verhältnisse...), um dann doch nicht vor 11 Uhr loszukommen- das ist der Nachteil wenn man mit drei Mädchen reist. 
Dafür war das Frühstück ziemlich gut- ich hatte zuvor noch nie von "Hagelslag" gehört (oder zumindest erinnerte ich mich nicht mehr daran) und wer auch immer auf die Idee gekommen ist, sich Schokostreusel auf das Brot zu streuen ist ein Genie!
Die Zugfahrt von Den Haag verging auch recht schnell, was möglicherweise damit zusammenhing, dass es in den Niederlanden freies "wifi in de trein" gibt. ;)
In Amsterdam angekommen befolgen wir den Tipp unserer Gastgeber und steuerten nicht geradewegs das touristische Viertel an, sondern liefen ersteinmal vier Stunden durch das Viertel Jordan entlang von Grachten, wunderschönen verwinkelten Straßen und obwohl das Wetter nicht direkt auf unserer Seite war, bekamen wir zumindest einen kleinen Teil einer wirklich schönen Stadt zu sehen. Als Resultat entstand die Bilderflut, die im Anschluss zu sehen ist. Zu unserer großen Freude lagen auf dem Weg auch ein paar kleine Secondhand Läden und da ich eher mit der Annahme gepackt hatte, in den SOMMERurlaub zu fahren und zu meinem Gepäck dementsprechend nur ein Pullover zählte, fand dann ein zweiter den Weg in meinen eh schon zu vollen Rucksack. ☺
Charakteristisch für Amsterdam sind definitiv nicht nur die kleinen Straats und natürlich die Grachten, sondern auch die vielen Blumen, die jeden Hauseingang bevölkerten und laut unseren Gastgebern die sogenannten Almshäuser- ich würde sie als Vierseitenhöfe bezeichnen. Früher wohnten dort ältere Leute und wurden betreut und gepflegt. Da diese wie gesagt relativ alt sind (teilweise aus dem 17. Jahrhundert), sollten sie wohl besonders schön sein, doch von den acht Höfen, die wir uns angucken wollten, war nur einer zugänglich, der war ganz schön bepflanzt, jedoch nicht allzu spektakulär.
Als sich dann bei allen der Hunger einstellte, machten wir uns auf in das Stadtzentrum, welches auch recht ansehnlich, aber wirklich ziemlich touristisch ist. Unterwegs stießen wir zur großen Freude von Katja und mir auf einen Spielplatz, kamen aber trotzdem unversehrt am Ziel an. ;)
Nachmittags trafen wir auf zwei Straßenmusiker, die lustigerweise Österreicher waren und teilweise deutsche Lieder sangen, weshalb sich nach kurzer Zeit eine kleine deutsche Kolonie um die Beiden bildete. :D
Musik hören, in einer kleinen amsterdamer Gasse sitzen und Stroopwaffels essen- was gibt es schöneres?
Abends waren dann alle Straßen von orange gekleideten Menschen bevölkert und nein, es handelte sich nicht um einen Betriebsausflug der BSR, sondern um Fußballfans, da ja das Halbfinale zwischen den Niederlanden und Argentinien anstand, welches wir jedoch im Zug auf dem Weg zurück nach Den Haag verbrachten, wo wir todmüde ins Bett fielen.

Insgesamt hatten wir mit der niederländischen Sprache so einige Male unseren Spaß, so zum Beispiel, wenn auf der Anzeigetafel "dit is station ..." stand und man sich plötzlich wie im tiefsten Berlin fühlte, oder wenn auf Häusern "verkocht" stand und das nicht der Name eines Kochstiludios war, sondern das Haus einfach verkauft worden war.
Was mir aber auch aufgefallen ist, dass gerade Plakate, Anzeigen, Flyer, etc., also geschriebenes niederländisch zu 70% - 80% verständlich war, sobald aber jemand den Mund aufmachte verstand ich noch nichteinmal Bahnhof. Das war aber kein Problem, denn so ziemlich jeder sprach auch recht gutes Englisch.

Jetzt sitzen wir gerade im Eurostar nach London- übrigens der erste Zug bis jetzt mit Verspätung, aber das ist in diesem Fall nicht so schlimm, da wir ja keinen Anschlusszug bekommen müssen.
Das Wetter ist immernoch nicht der Hit, aber in London ist das ja kein Wunder - solang es gut wird, wenn wir vorhaben zu baden, kann ich damit leben.

EDIT: Da das mit dem Internet immer so eine Sache ist kommt der Post jetzt erst, obwohl wir jetzt bereits zwei Tage London hinter uns haben, die im übrigen auch wirklich schön waren, aber davon später mehr. Die eher schlecht als rechte Internetverbindung ist auch der Grund, warum die angekündigte Bilderflut noch ausbleiben muss und erst später kommt- ich bin schon froh, wenn das hier ohne die Bilder klappt.

EDIT 2: Endlich ist der Post auch mit Bildern versehen. :)

Man sieht sich,
Davida