Bei der Wiederbelebung dieses Blogs stieß ich auf diesen schon fast fertig geschriebenen, jedoch nicht veröffentlichten Post. Also habe ich ihn beendet und lade ihn jetzt hoch- somit sind wenigstens Amsterdam und London komplett...
Also folgt hier nun der zweite Teil unseres Stops in London. Wir waren am 10.07. auf dem Camden Market stehen geblieben...
• Freitag, 10.07.- 2. Hälfte•
Nachdem wir also vom Camden Market wieder zurück zum Bahnhof St. Pancras gefunden hatten, beschlossen wir den Rest Londons in den folgenden Tagen zu erkunden und erst einmal zu unserem Hotel zu fahren, was sich als schwieriger als gedacht herausstellte. Ursprünglich war unser Plan gewesen, in London zu couchsurfen ( für alle, die Couchsurfing nicht kennen: Grundsätzlich funktioniert das Prinzip so, dass Leute, die für ein paar Nächte einen Schlafplatz frei haben, diesen anderen Leuten auf einer Website anbieten. Mehr Infos hier). Leider hatten wir - wie sollte es anders sein - zu spät angefangen, nach einer Couch für uns drei zu suchen und deswegen musste wir dann ganz kurzfristig ein Hotel buchen, welches dann natürlich nicht ganz so zentral lag.
Genau genommen lag es zwischen Zone drei und vier, was eine Zugfahrt mit dem Regio von so ca. einer Stunde bedeutete... normalerweise. Wir hatten natürlich das Glück das es ausgerechnet als wir umsteigen mussten einen Kabelbrand in der Nähe gab, was uns noch einmal einen Aufenthalt von einer dreiviertel Stunde auf einem kleinen Bahnhof irgendwo im Nirgendwo bescherte.
Als wir dann endlich nach noch einmal 15 Minuten mit unseren schweren Rucksäcken den Berg hochlaufen bei unserem Hotel ankamen, erwartete uns die nächste Überraschung...
Der erste Eindruck übertraf definitiv unsere Erwartungen. Als wir dann jedoch an der Rezeption standen hatten wir ein sehr amüsantes Erlebnis. Eine Frau, die offensichtlich auch ein Gast war, textete den Rezeptionisten in sehr schnellem Englisch zu. "I don't feel save, I don't feel save, I don't feel save anymore!". Sie fühlte sich in diesem Hotel nicht mehr sicher, weil sie das von ihr bestellte Zimmer betreten und einen fremden Koffer vorgefunden hatte. Als sie daraufhin an der Rezeption ein neues Zimmer verlangte und dies auch bekam, traf sie in dem neuen Zimmer eine nackte Frau an. Insgesamt sprach diese gesamte Geschichte nicht unbedingt für das Hotel, aber witzig war das Ganze schon irgendwie, besonders als die Frau uns dann auch noch quer über den Empfangstresen fragte, für welches der beiden Zimmer wir uns denn entschieden hätten. Weniger lustig wurde es dann, als in unserem Zimmer, welches im Übrigen ganz anders war, als das was wir gebucht hatten, da es sich anstatt eines Doppelzimmers mit Aufbettung um ein sehr enges Zimmer mit zwei Einzelbetten und einem klapprigen Hochbett handelte, die Toilettenspülung nicht funktionierte. Plötzlich wurden wir auch zu eher unzufriedenen Gästen, die sich an der Rezeption beschweren gingen. Sofort kam Einer mit, der es auch schaffte, die Spülung zu betätigen - nur war er da leider der Einzige. Für das Hotel war das Problem somit gelöst (die Spülung funktionierte ja offensichtlich) und wir durften deshalb die folgenden Tage auf die öffentliche Toilette im Empfangsbereich pilgern - besonders am Morgen im Schlafanzug eine große Freude.
Letztendlich sagten wir uns, dass wir sowieso nur dort schlafen würden und außerdem war es ja auch nur für drei Nächte. Da wir ja wie beschrieben nicht sonderlich zentral wohnten, hieß es dann am nächsten Tag früh aufstehen, um auch etwas in London zu schaffen. Frühstück gab es wie zu erwarten natürlich keines in unserem "Luxushotel", weshalb wir uns zum Frühstücken mit zwei Freundinnen verabredeten, die zufällig auch gerade in London waren. Das Frühstück war allerdings wirklich gut und in diesem kleien Café gab es sogar eine erstaunlich große Auswahl an Veganem, was Pauline natürlich sehr freute. Gut gestärkt ging es dann zunächst nach Notting Hill zum Portobello Road Market. Der war ganz nett und definitiv besser, als der Camden Market, wobei es natürlich auch hier zwischenzeitlich so einiges seltsames Zeug gab. Allerdings kamen wir an einem wirklich schönen Second Hand Laden vorbei und ich erhöhte das Gewicht meines Rucksacks um ein Kleid und ein T-Shirt. :)
Danach ging es weiter zum Hyde Park, wo wir erst einmal eine Mittagspause einlegten und uns dann auf
Vom Hyde Park ging es dann weiter am Marble Arch vorbei zur Oxford Street. Ich war von uns Dreien ja die Einzige, die zum ersten Mal in London war und somit reichten uns fünf Minuten auf der Oxford Street. Zum einen hatten die anderen Beiden sie schon gesehen und zum anderen waren wir nach unseren schönen Second Hand Erfahrungen auch überhaupt nicht auf so einen Trubel aus (ganz ehrlich, H&M und Co. kann ich auch hier in Bellin haben, dazu muss ich nicht erst nach London fahren...). Ach ja, außerdem würde ich Niemandem raten, dort die öffentlichen Toilletten zu nutzen - die sind zwar im Gegensatz zu denen in so ziemlich allen anderen europäischen Großstädten, die ich bis jetzt gesehen habe, kostenfrei, aber das sieht und riecht man leider auch...
Wenn man einmal in London ist, darf man natürlich nicht fahren ohne in Westminster gewesen zu sein. Dementsprechend war das unser nächster Stop. Natürlich war der Palace of Westminster, das London Eye, etc. irgendwie beeindruckend, aber auch voller Touristen mit ihren fetten Kameras, die sich überhaupt nichts mehr anschauen, sondern nur noch fotografierend von einer Sehenswürdigkeit zur anderen rennen - zumindest kam mir das so vor. Letztendlich war dieser Tag auch ein ziemlich typischer Touri-Tag und natürlich machten wir auch so einige Fotos, zumindest Pauline und ich, aber trotzdem haben wir uns immer mal hingesetzt, Menschen beobachtet und die Stadt auf uns wirken lassen - vielleicht unterscheidet uns das ja ein bisschen von den typischen Touris (?) ;)
Naja, der Tag endete für uns dann an einer Fährenhaltestelle, von welcher man einen sehr schönen Blick auf die angestrahlte Tower Bridge hatte,
Als wir dann abends wieder im Hotel ankamen, fiel uns auf, dass wir nicht daran gedacht hatten, Abendbrot zu kaufen. Da zu diesem Zeitpunkt natürlich schon alle Supermärkte zu hatten und wir auch nicht wussten, wo die nächste Tankstelle war (außerdem hatten wir ehrlich gesagt auch nicht mehr wirklich Lust, das Hotel zu verlassen...), mussten wir halt mit dem vorlieb nehmen, was wir noch hatten. Das waren in dem Fall von Katja und mir ein paar Honigwaffeln, welche wir noch aus Den Haag hatten und zwei Avocados vom Vortag. Was soll ich sagen - die Kombination war gar nicht mal so schlecht, auch wenn alle Leute, denen wir seitdem davon erzählt haben uns erst einmal seltsam angucken. ;)
• Samstag, 12.07. •
Nachdem wir ja am Vortag ziemlich viel gesehen hatten, beschlossen wir, einen etwas ruhigeren Tag einzulegen. Natürlich hatten wir bei weitem nicht alles gesehen, was es in London zu entdecken gibt, aber dazu würde vermutlich nicht einmal ein Monat reichern und wir waren schon ein bisschen geschafft von den letzten Tagen, weshalb erst einmal ausschlafen angesagt war. So gegen 11 ging es dann mit Blumenkränzen im Haar und roten Lippen die Nachbarschaft, also Crystal Palace erkunden. Zunächst war der Supermarkt an der Reihe- wir mussten schließlich frühstücken. Naja, es wurde dann eher ein Brunch im Park mit Mini-Pancakes, Naturjoghurt und Himbeeren, Fladenbrot und Hummus - kurzum: wir ließen es uns schmecken. :)
Sonst war Crystal Palace recht überschaubar: So einige Parks, Restaurants/Cafés und zu unserer Freude zwei Second Hand Läden. Bereits zu diesem Zeitpunkt hätten wir die Europatour in Second Hand Tour umbenennen können und ohne etwas vorweg nehmen zu wollen: Es ging so weiter ;).
Um eine Strickjacke reicher ging es zur Tube Station, da wir uns erkundigen wollten, wann wir am nächsten Tag fahren sollten - unser Zug fuhr nämlich schon gegen 8.30 Uhr St.Pancras. Dort angekommen erfuhren wir, dass am folgenden Tag überhaupt keine Züge von dem Bahnhof fahren würden. Wie wir - und dann auch noch zu so einer so frühen Uhrzeit an einem Sonntag- dann zu unserem Zug kommen sollten, konnte uns leider auch kein Beamter dort so richtig sagen. Also stiefelten wir wieder den ganzen Berg hinauf zu der Busstation. Die Busfahrer dort erzählten uns wieder etwas ganz anderes, was uns nicht unbedingt ein sicheres Gefühl gab. Nach langem Hin- und Her fanden wir dann trotzdem eine Lösung und wir wurden für einen Tag zu Oyster-Card Besitzerinnen.
Bis zu dem Zeitpunkt war es ein recht sonniger Tag gewesen, aber dann zogen Wolken auf und es begann zu regnen, weshalb wir uns auf den Rückweg machten. Wir hatten ja auch wieder unser Zeug zu packen und außerdem hieß es am nächsten morgen ziemlich früh aufstehen, da wir aufgrund der ganzen Bus-Geschichte noch früher losgehen mussten.
Trotzdem ließen es sich Pauline und ich es uns nicht nehmen, abends noch das Hotel zu erkunden - was wäre das für ein Spaß gewesen, als kleines Kind dort Versteck zu spielen... Wir liefen locker eine halbe Stunde durch kleine verwinkelte Gänge, knarzende Treppen und kamen irgendwann in einem Innenhof heraus, obwohl wir bestimmt vier Treppen nach unten gelaufen waren. In den 60ern war dieses Hotel bestimmt ziemlich edel gewesen, nur war scheinbar in den meisten Teilen des Gebäudes seitdem nicht mehr renoviert wurden - irgendwie hatten wir doch gar kein so schlechtes Zimmer abbekommen...
Und dann endete auch schon dieser doch gar nicht so unaufregende Tag und ich ging mit Vorfreude auf den nächsten Tag in Brüssel ins Bett.
Leider hat sich mein Handy in Kroatien verabschiedet - es wurde plötzlich schwarz und war einfach nicht mehr anzubekommen. Blöd nur, dass es auf unserer gesamten Tour als mein Fotoapparat fungierte (die Bildqualität war ausreichend und das war so schön praktisch) und ich die Bilder natürlich zu dem Zeitpunkt auch noch nicht gespeichert hatte. Dementsprechend sind über 1000 Bilder nun nicht mehr vorhanden, weshalb im Anschluss auch nicht mehr so viele folgen. Ein paar wenige hatte ich schon verschickt und somit sind diese zumindest noch vorhanden. Und glücklicherweise hat Pauline auch so einige Fotos gemacht, von denen ich ein paar hier verwenden darf - Danke! :*
Man sieht sich,
Davida
Die Tower Bridge bei Nacht ♥ |
Unser Zimmer - wie gesagt ziemlich eng... und chaotisch ;) |
Der schönere Teil des Hotels |
Endlos lange Gänge... |
Brunch im Park um 12 - mhhhhh :) |
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